wir sezieren ein tierherz
Als wir ins Biologiezimmer gingen und Herr Meier verkündete, dass wir ein Tierherz präparieren würden, war es nicht mehr ruhig in der Klasse. Alle waren aufgeregt, als wir uns zu zweit ein Skalpell, eine Schere, eine Seziernadel, eine Pinzette, eine Sektionsschale, ein Becherglas mit Wasser und Notizmaterial parat legen mussten. Anschliessend konnten wir mit der Schale nach vorne zum Lehrerpult gehen, wo es, auch wieder in einer Schale, neun Schweineherzen hatte.
Am Anfang fanden wir alle das Herz eklig und niemand wollte es richtig berühren. Ich hob das Herz vorsichtig aus der Schale und legte es in unsere Schale. |
Das Herz war von aussen fein und glitschig. Man erkannte die beiden dunklen Vorhöfe, die dicke Aorta, die hellen Herzkranzgefässe, die linke und die rechte Lungenarterie, die Lungenvenen und die untere und die obere Körpervene. Blutgerinsel und Blut waren auch zu sehen.
Wir zogen mit der Pinzette ein ganz langes Blutgerinsel aus der Aorta. Am Anfang triefte Blut aus dem Herz. Wir hatten ein Herz, das zwar blutete, aber es schwamm nicht in seinem Blut. |
Wir mussten den rechten Vorhof aufschneiden und zwar mit dem Skalpell. Er war zäh und wir benötigten viele Schnitte, bis er offen war. Es hat leicht geblutet. Eigentlich hätte man jetzt das erste Mal die Segelklappen sehen sollen. Bei Lena und mir waren sie leider nicht gut sichtbar.
Als zweiten Schnitt vom rechten Vorhof bis zur Herzspitze, mussten wir, auch mit dem Skalpell, die rechte Herzkammer aufschneiden. Auch wenn wir zuerst die Herzscheidewand durchschnitten hatten, sah man die Segelklappen sehr gut. Als wir Wasser in den rechten Vorhof gossen, öffneten sich die Segelklappen und das Wasser floss durch die rechte Herzkammer hinaus in die Schale. Wenn man aber Wasser in die rechte Herzkammer goss, schlossen sich die Segelklappen und das Wasser konnte nicht zurück in den Vorhof fliessen. Die Segelklappen sind dehnbar und an dehnbaren Hautfäden gut befestigt. |
Mit dem Finger suchte ich von der rechten Herzkammer aus die Lungenarterie und fand sie auch ziemlich schnell. Von Innen fühlte sich diese Arterie sehr schlabberig an, aber ich konnte meinen Finger immer noch bewegen. Mit dem anderen Finger suchte ich das Ende der Lungenarterie und am Schluss berührten sich die zwei Finger im Inneren der Lungenarterie.
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Wir schnitten die Lungenarterie auf und bekamen die Taschenklappen zu Gesicht. Leider funktionierten die Taschenklappen, als wir Wasser hineingossen, nicht mehr, weil sie teilweise von uns zerschnitten wurden.
Mich hat besonders beeindruckt, dass man so leicht mit dem Finger in die Blutgefässe konnte. Alle diese Blutgefässe waren genügend gross, so dass man locker mit dem Finger hinein konnte. |